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Glossarbegriffe: Phase

Description: In der Astronomie bezieht sich die Phase auf den Zustand der teilweisen Beleuchtung eines Mondes oder Planeten in Bezug auf einen bestimmten Beobachter. Eine entfernte Lichtquelle beleuchtet in der Regel nur die Hälfte der Oberfläche eines kugelförmigen Körpers; der Rest bleibt dunkel. In ähnlicher Weise befindet sich nur etwa die Hälfte der Oberfläche eines kugelförmigen Körpers im Sichtfeld eines entfernten Beobachters. Die Phase gibt an, welcher Teil der Oberfläche aus Sicht des Beobachters beleuchtet wird. Sie ändert sich, wenn sich die relativen Positionen des Objekts, des Beobachters und der Lichtquelle ändern.

Das bekannteste Beispiel für solche Phasen sind die Mondphasen. Die relativen Positionen des Mondes, der Erde als Standort des Beobachters und der Sonne als Lichtquelle ändern sich, wenn der Mond die Erde im Laufe eines Monats umkreist. Daher wird ein Beobachter auf der Erde in dieser Zeit verschiedene Mondphasen sehen. Die Phase, in der die gesamte Mondoberfläche aus Sicht des Beobachters beleuchtet ist, wird als "Vollmond" bezeichnet. Wenn keine beleuchteten Oberflächenbereiche sichtbar sind, spricht man von "Neumond". Die beiden halb beleuchteten Phasen werden als "Erstes Viertel" bzw. "Letztes Viertel" bezeichnet. Bei weniger als der Hälfte der Beleuchtung spricht man von einer "Mondsichel". Auf dem Mond erscheinen uns selbst unbeleuchtete Regionen nicht völlig dunkel: Sie reflektieren Licht, das sie von der Erde aus erreicht. Dieses Phänomen ist als Erdschein oder Erdlicht bekannt und wurde erstmals von Leonardo da Vinci dokumentiert.

Phasen sind auch bei Planeten im Sonnensystem zu beobachten, besonders ausgeprägt bei Merkur und Venus. Es gibt auch Hinweise auf Phasen in Exoplanetensystemen.

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Zugehörige Medien


Ansichten der Venus von klein und fast voll bis groß und nur noch eine dünne beleuchtete Sichel.

Eine Frage der Perspektive

Bildunterschriften: Diese außergewöhnliche Bilderserie, die zwischen dem 17. Dezember 2019 und dem 25. Mai 2020 von Santo Domingo in der Dominikanischen Republik aus aufgenommen wurde, zeigt die Phasen der Venus von der Erde aus gesehen. Während Venus und Erde die Sonne umkreisen, beobachten wir verschiedene Teilbereiche der sonnenbeschienenen Hälfte der Venus, ähnlich wie bei den Mondphasen. Die Sequenz zeigt die Venus in den unteren Teilbildern deutlich als weit entfernt, klein, hell und mehr als halb voll. Sie endet bei den oberen Bildern mit der Venus als scheinbar größtem aller Planeten, die mit einer kleinen Elongation sehr nahe an der Sonne steht und als dünne Sichel erscheint. In der letzten Aufnahme sind nur 2,8 % der Planetenoberfläche beleuchtet.
Bildnachweis: Christofer Baez/IAU OAE (CC BY 4.0)

License: CC-BY-4.0 Creative Commons Namensnennung 4.0 International (CC BY 4.0) icons


Zunächst ist die Venus fast voll und klein. Im weiteren Verlauf wird sie halbmondförmig und schmaler, und immer dabei größer

Phasen der Venus

Bildunterschriften: Diese faszinierende Bilderserie der Venus wurde im Jahr 2015 über einen Zeitraum von sechs Monaten in Surgères im französischen Département Charente-Maritime aufgenommen. Die Phasen ähneln den Phasen, die wir bei unserem Mond sehen, und treten aus ähnlichen Gründen auf. Nur eine Hälfte der Venus wird von der Sonne beleuchtet, und von der Erde aus können wir manchmal nur einen Teil dieser beleuchteten Hälfte sehen, je nachdem wie Sonne, Erde und Venus zueinander stehen. Sowohl Merkur als auch Venus weisen Phasen auf, weil ihre Umlaufbahnen zwischen der Sonne und der Erdbahn liegen. Je nach Position der Venus relativ zu Sonne und Erde durchläuft die Venus ihre Phasen über einen bestimmten Zeitraum. Diese Bildsequenz zeigt sehr schön den Übergang von der abnehmenden Phase nach der "Vollvenus" hin zu immer schmaleren Sicheln. Der Einsatz von Infrarotfiltern half dabei, die dichte, immerwährende Wolkendecke der Venus bei Tageslicht in scharfen Details einzufangen, was einen Einblick in die geheimnisvolle Natur der Atmosphäre des Planeten ermöglicht.
Bildnachweis: Stephane Gonzales/IAU OAE (CC BY 4.0)

License: CC-BY-4.0 Creative Commons Namensnennung 4.0 International (CC BY 4.0) icons


Mercury appears smaller and fainter than Venus. The bottom right of Venus is an illuminated crescent.

Venus and Mercury Trails

Bildunterschriften: In this composite image, both Mercury (left) and Venus (right) can be seen heading into the sunset. The phases of each are beautifully captured as they descend. Not all planets or moons in the Solar System show phases as viewed from Earth. This phenomenon occurs because the orbits of Venus and Mercury are positioned between Earth’s orbit and the Sun, sometimes allowing us to see only part of the illuminated portion of each planet. These phases are similar to the phases we see of our own Moon.
Bildnachweis: Marcella Giulia Pace (CC BY 4.0)

License: CC-BY-4.0 Creative Commons Namensnennung 4.0 International (CC BY 4.0) icons