Glossarbegriffe: Infrarotastronomie
Description: Die Infrarotastronomie ist ein Zweig der Astronomie, der sich mit Infrarotlicht befasst. Sie ist empfindlicher für kühle Objekte als Beobachtungen im sichtbaren Licht. Mithilfe der Infrarotastronomie können Astronomen sehr weit entfernte Galaxien beobachten, deren Licht stark rotverschoben ist. Infrarotbeobachtungen werden weniger durch Extinktion beeinträchtigt und können daher tiefer in interstellare Gas- und Staubwolken hineinsehen.
Die Moleküle in der Erdatmosphäre absorbieren einen großen Teil des Infrarotlichts aus dem Weltraum. Deshalb findet bodengebundene Infrarotastronomie meist in Wellenlängenbereichen statt, in denen diese Absorption geringer ist. Sowohl die Erde als auch ihre Atmosphäre strahlen selbst Infrarotlicht aus, sodass diese Hintergrundstrahlung mit speziellen Techniken entfernt werden muss. Diese Hintergrundstrahlung und die Absorption der Erdatmosphäre machen es fast unmöglich, Infrarotstrahlung mit längeren Wellenlängen auf der Erdoberfläche zu beobachten. Deshalb werden viele Infrarotbeobachtungen mit Weltraumteleskopen durchgeführt. Für die längsten Infrarot-Wellenlängen sind jedoch bodengestützte Beobachtungen von sehr trockenen Standorten aus möglich. Dies wird in der Regel als Submillimeterastronomie bezeichnet.
Zugehörige Glossarbegriffe:
- Elektromagnetische Strahlung
- Infrarot (IR)
- Infrarotteleskop
- Rotverschiebung
- Interstellare Extinktion
- Submillimeter-Astronomie
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- Traditionelles Chinesisch: 紅外天文學
Zugehörige Medien
Hubble-Weltraumteleskop über der Erde
Bildunterschriften: Das NASA/ESA-Weltraumteleskop Hubble in der Erdumlaufbahn. Dieses Bild wurde von Astronauten an Bord der Raumfähre Columbia aufgenommen, unmittelbar nach der Wartungsmission 3B am Weltraumteleskop selbst. Das Teleskop hat eine Öffnung, durch die Licht einfällt (hier links zu sehen). Das Licht wandert durch die Optik des Teleskops zu den Kameras und Spektrographen, die sich in der Ausbuchtung am anderen Ende des Observatoriums befinden (hier rechts zu sehen). Die Daten von diesen Instrumenten werden dann über eine Antenne zur Erde zurückgeschickt. Die schwarzen Rechtecke auf beiden Seiten des Observatoriums sind die Solarpanele, die das Observatorium mit Strom versorgen.
Bildnachweis: NASA/ESA
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License: CC-BY-4.0 Creative Commons Namensnennung 4.0 International (CC BY 4.0) icons
Keck-Teleskope
Bildunterschriften: Die beiden Keck-Teleskope auf dem Mauna Kea auf der Insel Hawai`i. Diese beiden Teleskope sind Spiegelteleskope mit Primärspiegeln die einen Durchmesser von 10 m haben.
Bildnachweis: NASA/JPL
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Die Säulen der Schöpfung im Vergleich
Bildunterschriften: Die "Säulen der Schöpfung" sind eine bekannte astronomische Erscheinung im Adlernebel im Sternbild Serpens. Die Abbildung zeigt einen direkten Vergleich zwischen Bildern des Hubble-Weltraumteleskops (HST) und des James-Webb-Weltraumteleskops (JWST), die die Säulen, die einen Durchmesser von mehreren Lichtjahren haben, sowohl im sichtbaren Licht (auch bekannt als optisches Licht) als auch im Infrarotlicht zeigen. Auf der linken Seite sind die Säulen zu sehen, wie sie von Hubble im sichtbaren Licht gesehen wurden, aufgenommen im Jahr 2014. Es zeigt dunkle Säulen vor einem undurchsichtigen Hintergrund mit nur einer Handvoll sichtbarer Sterne. Das Gegenstück auf der rechten Seite ist die im Jahr 2022 veröffentlichte Nahinfrarotaufnahme von Webb, die den Staub durchdringt und zahlreiche Sterne unterschiedlicher Größe zeigt.
Ihre Entfernung von der Erde beträgt etwa 6.500 bis 7.000 Lichtjahre. Innerhalb dieser Säulen bilden sich ständig neue Sterne, die von Astronomen eingehend untersucht werden. Sie bestehen größtenteils aus kühlem molekularem Wasserstoff und geringen Mengen an interstellarem Staub und werden durch die intensive ultraviolette Strahlung, die von nahen massereichen und neugeborenen Sternen ausgeht, erodiert - ein Prozess, der als Photoverdampfung bekannt ist.
Bildnachweis: NASA, ESA, CSA, STScI
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License: CC-BY-2.0 Creative Commons Namensnennung 2.0 Generic icons
Herschels Blick auf neue Sterne und Molekülwolken
Bildunterschriften: Dieses Bild zeigt die Sternentstehungsgebiete Westerhout 3, 4 und 5. In diesem Gebiet gibt es große Mengen an Gas und Staub. Dieses Gas und der Staub verbergen die physikalischen Prozesse die in der Region ablaufen vor Untersuchungen mit sichtbarem Licht. Dieses Bild wurde vom Herschel Space Observatory im Infrarotlicht aufgenommen. Dank Infrarotlicht konnte Herschel tief in diese Sternentstehungsgebiete hineinsehen.
In Westerhout 3, 4 und 5 sind riesige, kalte Wolken aus molekularem Wasserstoff zu dichten Knoten und Filamenten kollabiert. Innerhalb dieser neuen Strukturen ist das Gas so dicht und kalt, dass es in sich zusammenfallen und Sterne bilden kann. Diese neuen Sterne stoßen starke Winde aus geladenen Teilchen aus, die dem Sonnenwind unserer Sonne ähneln. Diese Winde haben sich zu gewaltigen Blasen in dem umgebenden Gas und Staub zusammengefügt. Sie sind als große, dunkle Hohlräume auf dem Bild zu sehen.
Bildnachweis: ESA/Herschel/NASA/JPL-Caltech; Danksagung: R. Hurt (JPL-Caltech)
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