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Glossarbegriffe: Merkur

Description: Merkur ist der sonnennächste Planet und der kleinste der acht Planeten des Sonnensystems. Er ist ein Gesteinsplanet (erdähnlicher Planet) mit einem Radius von etwa 2500 Kilometern (km) und damit etwas größer als der Erdmond. Seine Masse beträgt das 0,055-fache der Masse der Erde. Aufgrund seiner geringen Entfernung ist die Sonne vom Merkur aus gesehen siebenmal heller, und die Oberfläche des Merkurs wird stark vom Sonnenwind beeinflusst. Seine sehr dünne Exosphäre besteht aus Material, das durch diese Wechselwirkung erzeugt wird, sowie aus Materie, die durch häufig herabfallende Objekte aus dem All von der Planetenoberfläche herausgeschlagen wird. Die dünne Atmosphäre kann die Temperatur des Planeten nicht halten, sodass die Oberfläche in der Nacht extrem kalt (-180 Grad Celsius) und tagsüber extrem heiß (400 Grad Celsius) und damit sehr trocken ist.

Seine mittlere Entfernung von der Sonne beträgt etwa 58 Millionen km, das sind etwa 0,39 Astronomische Einheiten (Erde-Sonne-Entfernung), und er braucht knapp 88 Tage für eine Umrundung. Soweit wir wissen, hat Merkur keine Monde.

Da sich Merkur auf einer kleineren Umlaufbahn um die Sonne als die Erde befindet, erscheint er am Himmel immer nahe an der Sonne. Merkur ist nach dem schnellen römischen Götterboten benannt, was auf seine schnelle Bewegung am Himmel zurückzuführen ist. Zwei Raumsonden (Mariner 10 und MESSENGER) haben den Merkur besucht. Die BepiColombo-Mission soll ihn Ende der 2020er Jahre erreichen.

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Term and definition status: The original definition of this term in English have been approved by a research astronomer and a teacher
The translation of this term and its definition is still awaiting approval

The OAE Multilingual Glossary is a project of the IAU Office of Astronomy for Education (OAE) in collaboration with the IAU Office of Astronomy Outreach (OAO). The terms and definitions were chosen, written and reviewed by a collective effort from the OAE, the OAE Centers and Nodes, the OAE National Astronomy Education Coordinators (NAECs) and other volunteers. You can find a full list of credits here. All glossary terms and their definitions are released under a Creative Commons CC BY-4.0 license and should be credited to "IAU OAE".

Zugehörige Medien


The planet Mercury covered by many craters

Mercury

Bildunterschriften: This image is a composite of a picture mosaic of the planet Mercury's surface obtained by the MESSENGER (Mercury Surface, Space Environment, Geochemistry and Ranging) space probe. MESSENGER was launched by NASA in 2004 and explored Mercury from 2011 to 2015.
Bildnachweis: NASA/Johns Hopkins University Applied Physics Laboratory/Carnegie Institution of Washington credit link

License: PD Public Domain icons


Die zunehmende Mondsichel mit aschfahlem Mondlicht befindet sich links von zwei hellen Planeten

Mond-Merkur-Plejaden-Konjunktion

Bildunterschriften: Eobende Erwähnung beim IAU OAE Astrofoto-Wettbewerb 2022, Kategorie Weitwinkelaufnahmen von Himmelsmustern. Dieses Foto zeigt die junge Mondsichel, einige der neun hellsten Sterne der Plejaden (einer davon hinter einer Wolke) auf der rechten Seite und den leicht rötlich erscheinenden Planeten Merkur in der Mitte des Bildes. Dieses Bild legt die Vermutung nahe, dass die Plejaden möglicherweise aus sieben Sternen bestehen könnten. Allerdings werden Betrachter*innen durch die Wolken in die Irre geführt, denn fünf der Sterne bilden eine verkleinerte Version des Großen Wagens. Einer befindet sich neben der Deichsel, während drei am anderen Ende des Vierecks stehen. Ohne die Wolken wären acht Sterne deutlich sichtbar. Eine Anordnung der zunehmenden Mondsichel neben den Plejaden wie diese ist auf der Nordhalbkugel nur im Frühling sichtbar. Die alten Babylonier nutzten sie, um den zweiten Monat ihres Jahres zu bestimmen und zu entscheiden, ob ein Schaltmonat notwendig war oder nicht. Mindestens seit dem zweiten Jahrtausend vor unserer Zeitrechnung verwendeten die Babylonier für jeden Monat mehrere Asterismen, von denen alle fünf Tage ein anderer wieder auftauchte, nachdem er bei Tageslicht unsichtbar war. Um die zur Synchronisierung von Sonnen- und Mondjahr notwendige Schaltzeiträume zu bestimmen, nutzten die Babylonier nicht nur die Plejaden, sondern mehrere Sterngruppen. Auch die hellen Sterne Arkturus und Sirius dienten als Anhaltspunkte: Beobachtet wurden Konjunktionen mit dem Mond sowie heliakische Phänomene. Die modernen jüdischen und islamischen Traditionen greifen noch immer auf einige der babylonischen astronomischen Regeln zurück. Da sich jedoch die Sternbilder aufgrund der Präzession verschoben haben und wir heute auch über Computer verfügen, um unsere Kalender zu berechnen, ist diese Konstellation der schmalen Mondsichel und der Plejaden weniger nützlich, wenngleich sie immer noch außergewöhnlich schön ist. Die altbabylonische und mittelbabylonische Tradition ist also nur noch rudimentär vorhanden. Außerdem ist es unwahrscheinlich, dass sie auf der Scheibe von Nebra aus dem bronzezeitlichen Europa abgebildet ist, wie lange behauptet wurde. Dieses Bild wurde im Mai 2022 auf der italienischen Insel Elba aufgenommen.
Bildnachweis: Giulio Colombo/ IAU OAE

License: CC-BY-4.0 Creative Commons Namensnennung 4.0 International (CC BY 4.0) icons


Mercury appears smaller and fainter than Venus. The bottom right of Venus is an illuminated crescent.

Venus and Mercury Trails

Bildunterschriften: In this composite image, both Mercury (left) and Venus (right) can be seen heading into the sunset. The phases of each are beautifully captured as they descend. Not all planets or moons in the Solar System show phases as viewed from Earth. This phenomenon occurs because the orbits of Venus and Mercury are positioned between Earth’s orbit and the Sun, sometimes allowing us to see only part of the illuminated portion of each planet. These phases are similar to the phases we see of our own Moon.
Bildnachweis: Marcella Giulia Pace (CC BY 4.0)

License: CC-BY-4.0 Creative Commons Namensnennung 4.0 International (CC BY 4.0) icons