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Glossarbegriffe: Skorpion

Description: Der Skorpion (lateinisch Scorpius) ist eines der 13 Sternbilder des Tierkreises. Die Sterne, aus denen dieses Sternbild besteht, befinden sich in dem Teil des Himmels, der sich mit der Ekliptik (der Ebene, die durch die Bahn der Erde um die Sonne definiert ist) überschneidet. Tatsächlich schneiden alle Sternbilder des Tierkreises (oder Zodiaks) die Ekliptik. Von der Erde aus können wir die Sonne und auch die anderen Planeten des Sonnensystems regelmäßig im Sternbild Skorpion finden. Es ist eines der 88 Sternbilder, die von der Internationalen Astronomischen Union definiert sind. Der Skorpion war auch eines der 48 Sternbilder, die ursprünglich von Ptolemäus im 2. Jahrhundert beschrieben wurden, doch bereits über tausend Jahre davor war das Sternbild bereits den Sumerern bekannt.

Andere Kulturen haben andere Namen für den Skorpion: In den Kulturen der Māori und Polynesier ist er unter anderem als Mauis Fischerhaken bekannt. Australische Ureinwohner wie die Yolngu im Arnhem Land bezeichnen das Sternbild Skorpion sowohl als Krokodil als auch als Skorpion. Der hellste Stern in diesem Sternbild ist Antares (bekannt als Alpha Scorpii), ein Roter Riesenstern, der etwa 550 Lichtjahre von der Erde entfernt ist.

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Zugehörige Medien


Die Milchstraße geteilt durch ein dunkles Band mit mehreren hellen Objekten links und rechts über Bäumen mit dicken Stämmen.

Milchstraße über der Baobaballee

Bildunterschriften: Auszeichnung beim IAU OAE Astrofoto-Wettbewerb 2022, Kategorie Weitwinkelaufnahmen von Himmelsmustern. Dieses Bild, das im Juli 2017 von der Baobaballee in Morondava in Madagaskar aus aufgenommen wurde, zeigt das majestätische Band unserer Heimatgalaxie, der Milchstraße, umgeben von einer Vielzahl von Sternbildern und Asterismen: das Kreuz des Südens (lat. Crux), der Zentaur (lat. Centaurus), der Skorpion (lat. Scorpius), der Schütze (lat. Sagittarius) und den Asterismus des Teekessels. Links unten im Bild sind das Kreuz des Südens und die Zeigersterne alpha (der hellere der beiden) und beta Centauri zu sehen, die helfen, es von ähnlich aussehenden Konfigurationen zu unterscheiden. Einige Kulturen in Afrika assoziieren das Kreuz des Südens mit einer Giraffe, während andere das Sternbild mit einem Löwenrudel oder sogar mit dem Baum des Lebens in Verbindung bringen. Antares, der hellste Stern im Sternbild Skorpion, ist der orange-rote Stern direkt über dem mittleren Affenbrotbaum. Für das Volk der Pokomo aus dem südwestlichen Kenia in Afrika wird die Milchstraße mit dem Rauch eines Lagerfeuers assoziiert, das von alten Menschen entzündet wurde. Die verschiedenen Völker Südafrikas haben dagegen unterschiedliche Sternengeschichten: Die Khoikhoi aus der Region um Kapstadt erklären die Farben der roten und weißen Sterne mit roten und weißen Wurzeln, die auf einem Feuer geröstet und zusammen mit der Asche des Feuers in den Himmel geworfen wurden. Die weiter östlich lebenden Xhosa halten die Milchstraße für die aufgerichteten Nackenhaare eines riesigen wütenden Hundes, während die Zulu aus der Nähe von Johannesburg sie als einen Speer-Angriff ihrer stärksten Krieger interpretieren. Die polynesischen Völker, die geschickte Seefahrer und Navigatoren waren, sehen das Sternbild Skorpion als Fischhaken und bezeichnen es als den Fischhaken des Halbgottes Maui. Für die Djab Wurrung und die Jardwadjali ist das Kreuz des Südens Teil einer Traumzeitgeschichte, in der es um Tchingal, die Bram-Bram-Bult-Brüder (die Zeigersterne), ihre Mutter Druk (delta Crucis) und Bunya geht, den Jäger, der sich in ein Opossum verwandelt (Gacrux, der rote Stern an der Spitze des Kreuzes des Südens). Dieses Bild zeigt auch die Planeten Saturn (der helle Punkt über Antares) und Jupiter (der helle Punkt unten rechts im Bild in der Nähe des Affenbrotbaumstamms). Bei indigenen Kulturen gibt es verschiedene Geschichten zu den Planeten, z. B. assoziieren die Kamilaroi und Wailan den Saturn mit Wunygal, einem kleinen Vogel. Das Volk der Boorong in West-Victoria assoziiert Jupiter mit Ginabongbearp, dem Häuptling der alten Geister (Nurrumbunguttias), der die totemistische Form des weißen Gelbhaubenkakadus annimmt.
Bildnachweis: Amirreza Kamkar/IAU OAU

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Die Milchstraße mit dem galaktischen Zentrum erhebt sich über einer Brücke an einer Steilküste.

In Fahrt

Bildunterschriften: Lobende Erwähnung beim IAU OAE Astrofoto-Wettbewerb 2022, Kategorie Weitwinkelaufnahmen von Himmelsmustern. Dieses Bild zeigt die Milchstraße im Mai 2021 über der historischen Bixby-Brücke in Big Sur, einer Gebirgsregion in Kalifornien in den USA. Der Stern direkt über dem Ufer ist Antares, ein roter Überriese im Herzen des Skorpions. Zu seiner Linken scheinen die Wolken der Milchstraße aus demselben Punkt des Horizonts hervorzugehen wie die felsige Landmasse. Oberhalb der Felsen und unterhalb der Milchstraße befindet sich im linken Viertel des Bildes ein weiterer heller Stern, Altair, der helle Stern im Sternbild Adler (lat. Aquila). Der Skorpion gilt als gefährliches Tier, weshalb in alten babylonischen Geschichten, wie in der Gilgamesch-Sage Skorpion-Männer (Mensch-Skorpion-Hybriden) das Tor zur Unterwelt bewachten. Der Adler hingegen erscheint in der babylonischen Sage von König Etana, der von einem Adler in den Himmel getragen wurde und die Welt beschreibt, die er mit zunehmender Entfernung unter sich sieht. Beide Helden, Gilgamesch und Etana, sind auf der Suche nach dem "Kraut des Lebens", aber der eine auf dem Weg abwärts, der andere aufwärts reist. Gilgamesch will seinen toten Freund Enkidu zurückholen und selbst unsterblich werden, während Etana das Kraut sucht, damit seine Frau schwanger werden kann. Der Skorpion und der Adler sind die Tiere, die die beiden Helden bei ihrer letztlich erfolglosen Suche unterstützen. Gilgamesch hat schließlich gelernt, dass Menschen nur durch gute Taten für die Menschheit unsterblich werden können. Der Adler war auch in der griechischen Kultur bekannt, aber erst in der römischen Zeit wurde er zum Boten einer toten Seele, der sie zu den ewigen Sternen brachte. Zu dieser Zeit schuf Ptolemäus ein Sternbild, um die Seele des Antinoos unter dem klassischen Adler darzustellen. Der junge Freund und Berater des römischen Kaisers Hadrian ertrank im Nil nur sieben Jahre vor der Fertigstellung des Almagest im Nil, woraufhin für das ganze römische Reich Staatstrauer galt. Die Milchstraße wird in vielen Kulturen als "Weg der Seelen" angesehen, in der babylonischen Kultur war dies aber nicht der Fall. In der griechisch-römischen Philosophie haben die hellen weißen Teile der Milchstraße zwischen Antares und Altair, am Schnittpunkt der Milchstraße und dem Tierkreis dennoch eine Bedeutung: Platon, Macrobius und andere Philosophen bezeichnen ihn als "das X am Himmel", und das zweite Himmelstor (das erste ist das Tor, das von den Hyaden und Plejaden gebildet wird). Diese himmlischen Pfade und Tore über einer gigantischen Brücke in der Landschaft an einem Ort, wo zudem Land und Wasser aufeinandertreffen, ergeben ein unglaublich spannungsgeladenes Bild. Hinzu kommt, dass die dunklen Wolken in der Milchstraße eine der beiden großen dunklen Himmelsmuster der Krokodile bilden, wie sie von einigen Völkern im Süden Australiens interpretiert werden.
Bildnachweis: Marcin Zajac/IAU OAE

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Die Milchstraße als Bogen über afrikanischem Grasland. Ihr diffuses Leuchten wird von dunklen Flecken unterbrochen.

Das Band der Milchstraße über dem Amboseli-Nationalpark

Bildunterschriften: Auszeichnung beim IAU OAE Astrofoto-Wettbewerb 2022, Kategorie Weitwinkelaufnahmen von Himmelsmustern. Dieses Bild wurde im Juli 2016 im Amboseli-Nationalpark in Kenia aufgenommen, der sich in der Nähe des Äquators befindet. In der ägyptischen Mythologie aus dem Norden Afrikas wurde die Milchstraße mit einem Fluss assoziiert, den Götter und Seelen befahren. Die Zulu in Südafrika interpretieren dieses Muster aus Dunkelwolken und hellen Sternansammlungen als ein Tier mit schwarzer und weißer Haut, während die südafrikanischen Khoikhoi und San sie als "die Straße der Sterne" betrachten. In mehreren südafrikanischen Kulturen ist das Band der Milchstraße ein von einer Muttergöttin geformter Weg zum Himmel, so ein südafrikanischer Schöpfungsmythos, der im 19. Jahrhundert von der frühen ethnologischen Forschung aufgegriffen wurde, heute aber verschwunden ist. Rechts oberhalb der Bildmitte befindet sich der helle rötliche Stern Antares im modernen Sternbild des Skorpions und am linken Bildrand der weißblaue Stern Wega, der bei den Völkern um Kapstadt als männlicher Steinbock gilt. Die australischen Ureinwohner haben viele Namen für die Milchstraße. Das Volk der Yolnu im Arnhemland im australischen Northern Territory bezeichnet die Milchstraße als Milnguya, den Himmelsfluss. Eines der auffälligen Muster in diesem Bild ist mit dem Kontrast zwischen den hellen und dunklen Regionen der Milchstraße verbunden. Diese dunklen Regionen sind kühle, dichte Wolken aus interstellarem Staub und Gas, die das Licht der dahinterliegenden Sterne verdunkeln. Eines der auffälligen Muster ist das des himmlischen Emus, das von mehreren indigenen Völkern Südaustraliens Tchingal genannt wird. Der Kopf und der Schnabel des Emus (die Kohlensack genannte Dunkelwolke) befinden sich links vom Kreuz des Südens (ganz unten rechts im Bild), und der Körper und die Beine erstrecken sich von dort aus nach links. Andere indigene Gruppen assoziieren die dunklen Regionen mit Höhlen oder Wasserwegen. Die Ausrichtung des Emus im Laufe des Jahres gibt wichtige Hinweise darauf, wann es Zeit ist, Emu-Eier zu sammeln und wann die Küken schlüpfen. In manchen Monaten, wenn diese Wolken der Milchstraße nahe am Horizont stehen, werden sie gar nicht als Emu, sondern als zwei kriechende Krokodile angesehen. Die moderne Figur des ebenfalls dunklen Pfeifennebels steht über dem Zentrum der Milchstraße. Der Rauch dieser Pfeife erreicht die farbenfrohe Region rho Ophiuchi neben Antares im Skorpion, dem orange-roten Stern direkt über der Milchstraße. Antares wird vom Volk der Boorong als Djuit (der Singsittich) bezeichnet, während das Volk der Kokatha in der westlichen Wüste Antares als Kogolongo (der Rotschwanz-Rabenkakadu) bezeichnet. Darüber hinaus sind einige markante Sternbilder zu sehen: der Schwan (lat. Cygnus), der Adler (lat. Aquila), die Leier (lat. Lyra), der Skorpion (lat. Scorpius), der Schütze (lat. Sagittarius), das Kreuz des Südens (lat. Crux) und der Zentaur (lat. Centaurus). Die Zeigersterne alpha und beta Centauri werden in einigen südafrikanischen Traditionen gelegentlich als die Augen der Bestie interpretiert.
Bildnachweis: Amirreza Kamkar/IAU OAU

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Eine Ganzhimmelsaufnahme, die die Milchstraße als einen diffusen Lichtstrom zeigt

Die Milchstraße im Zenit

Bildunterschriften: Auszeichnung beim IAU OAE Astrofoto-Wettbewerb 2022, Kategorie Weitwinkelaufnahmen von Himmelsmustern. Diese All-Sky-Aufnahme vom Mai 2019 zeigt unsere Heimatgalaxie, die Milchstraße, beim Überqueren des Zenits, also des Punkts direkt über dem Betrachter oder der Betrachterin in Nagano in Japan. Solche Bilder des gesamten Himmels können entweder mit einem Fischaugenobjektiv oder mit einem konvexen Spiegel auf dem Boden aufgenommen werden, wobei in letzterem Fall auch der Fotograf oder die Fotografin sichtbar wäre. Einige der hellsten Sterne am Nachthimmel sind auf diesem Bild zu sehen, ebenso wie zwei der großen Gasplaneten unseres Sonnensystems: Jupiter, der hellste Punkt im unteren Teil des Bildes, und Saturn, ein weiterer heller Punkt auf der gegenüberliegenden Seite der Galaxis, ganz unten und in der Nähe des Horizonts. Direkt rechts von der Milchstraße und unterhalb von Jupiter können wir den hellen rötlichen Stern Antares erkennen, den Hauptstern des japanischen Asterismus des Herzens. Japanische Sternbilder leiten sich von alten chinesischen Sternbildern ab, die mit nur geringen oder gar keinen Änderungen übernommen wurden. In dieser Tradition ist "Das Herz" das Herz des "Blauen Drachens", eines großen Sternbilds, das den Frühling darstellt. In der babylonischen und griechisch-römischen Tradition gilt dieser Bereich als das Herz des Skorpions. In der babylonischen Religion wird der Stern mit Lisi, dem Kind der Muttergöttin, in Verbindung gebracht, während er in der griechischen Mythologie aufgrund seiner Farbe mit dem Planeten Mars in Verbindung gebracht wird. Die rötliche Farbe hat dem Stern auch den chinesischen Namen "Feuerstern" eingebracht. Wir wissen, dass diese Farbe auf seine relativ kühle Temperatur zurückzuführen ist. Wenn wir von Antares nach rechts im Bild gehen, finden wir die nördlicheren Teile des Himmels. Der helle Stern unten rechts im Bild, in der Nähe des Horizonts, ist Arktur, der sich im modernen Sternbild Bootes befindet. Während Antares und seine Umgebung als das Herz des Blauen Drachens gelten, sind Arktur und Spica (unter dem Horizont) zwei Einzelsterne, die sein riesiges Horn bilden. Wenn man von oben auf ihn zeigt, kann man am rechten Rand des Horizonts den Griff des Großen Wagens oder Pflugs sehen, der zum Sternbild der Großen Bärin (lat. Ursa Major) gehört. Der helle Punkt rechts von der Milchstraße und knapp über der Bildmitte ist die Wega, die im modernen Sternbild Leier (lat. Lyra) liegt. Zieht man eine Linie nach links unten auf die andere Seite der Milchstraße, trifft man auf Altair im Sternbild Adler (lat. Aquila). Von diesem Punkt aus können wir eine weitere Linie zu Deneb ziehen, dem hellsten Stern im Sternbild Schwan, der ebenfalls etwas höher im Bild liegt und vollständig von der Milchstraße überflutet wird. Diese drei hellen Sterne bilden einen Asterismus, der auf der Nordhalbkugel als Sommerdreieck bekannt ist.
Bildnachweis: Ohnishi Kouji/IAU OAE

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Sternhimmel über einer wolkenverhangenen Landschaft. Links der helle rote Stern Antares

Der Himmel über Nindirí in Masaya (Nicaragua)

Bildunterschriften: Lobende Erwähnung beim IAU OAE Astrofoto-Wettbewerb 2022, Kategorie Weitwinkelaufnahmen von Himmelsmustern. Dieses Bild wurde im April 2022 in einer vom Mond aufgehellten Nacht in Tisma in Nicaragua aufgenommen. Einige Sternbilder sind dennoch sichtbar, aber die Milchstraße, die sich mit einigen ihrer hellsten Regionen durch das Bild zieht, versteckt sich im Himmelshintergrund, teilweise verdeckt auch durch irdische Wolken. Der Skorpion (lat. Scorpius), eines der Sternbilder des Tierkreises, befindet sich auf der linken Seite. Antares, dessen hellster Stern, befindet sich in der Mitte einer Gruppe aus drei Sternen, die wie der Stiel einer Blume aussieht, die aus den Wolken nach oben wächst. Die Blütenblätter sind der Kopf des Skorpions. Bei der Helligkeit des Mondes ist die orange Farbe von Antares nicht deutlich sichtbar. Die drei Sterne, aus denen der Kopf des Skorpions besteht, heißen Acrab, Dschubba und Fang. Sie wurden kürzlich von der IAU benannt, um die globale Vielfalt der Sternbilder zu zeigen. Acrab ist die arabische Bezeichnung für den Skorpion und Fang (der Raum) ist der Name des chinesischen Sternbilds, das aus diesen Sternen besteht. Der Schwanz des Skorpions reicht bis zum unteren Rand des Bildes, wobei der Stachel knapp über dem Horizont in der Wolkenlücke zu sehen ist. Das Sternbild Zentaur (lat. Centaurus) ist in der Mitte des Bildes zu sehen. Leichter sind das Kreuz des Südens (lat. Crux) und die beiden Zeigersterne alpha und beta Centauri direkt über den Wolken zu erkennen. Die Zeigersterne sind die vorderen Hufe des Zentauren, während die Sterne des Kreuzes ursprünglich (vor dem Christentum, in der Antike) als eines der Hinterbeine des Zentauren angesehen wurden. Die Sterne in den vorderen Hufen sind Rigil Kentaurus (eine Mischung aus arabischer und lateinischer Bedeutung: der Fuß des Zentauren) links und Hadar rechts. Zusammen mit dem Kreuz am hinteren Ende bilden sie die Beine des Pferdekörpers des mythologischen Wesens. Der humanoide Torso wird durch zwei helle Sterne als Schultern und drei schwächere Sterne für den Kopf dargestellt. Die Mythologie besagt, dass diese Figur Chiron darstellt, den einzigen anständigen unter den Zentauren, der sehr gebildet und der Lehrer aller großen Helden war. Die christlichen Seefahrer, die um 1500 in die Neue Welt segelten, benutzten diese Asterismen, obwohl sie sie in Europa noch nie gesehen hatten. Zu ihnen gehörte der Entdecker Amerigo Vespucci, der dem Kontinent Amerika seinen Namen gab. Sein Schiffskamerad Andrea Corsali, der aus Florenz stammte, wo der Dichter Dante Alighieri für seine zwei Jahrhunderte zuvor verfasste Göttliche Komödie berühmt war, fühlte sich durch die vier hellen Sterne des Kreuzes an Dantes Gedicht erinnert. Wahrscheinlich erfanden sie in diesem Zusammenhang zufällig das Sternbild Crux. Ursprünglich nutzten die Seefahrer den Asterismus nur für praktische Zwecke, aber einige Zeit später, in der Zeit der christlichen Religionskriege zwischen mehreren neuen Kirchen, verwendeten die Himmelskartografen das Kreuz als Symbol der Einheit und gegen den Krieg.
Bildnachweis: René Antonio Urroz Álvarez/IAU OAE

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Mehrere Sternwartenkuppeln auf einer Bergkette mit der sich wölbenden Milchstraße im Hintergrund.

Teide-Observatorium

Bildunterschriften: Lobende Erwähnung beim IAU OAE Astrofoto-Wettbewerb 2022, Kategorie Weitwinkelaufnahmen von Himmelsmustern. Dieses im Mai 2022 im Teide-Nationalpark auf Teneriffa in Spanien aufgenommene Bild zeigt das Band der Milchstraße, das begleitet von markanten Sternbildern über den professionellen Teleskopen auf den Bergen der Insel den Himmel durchquert. Während die Teleskope und die Menschen, die mit ihnen arbeiten, die Sternbilder vielleicht ignorieren, ist es dem Fotografen gelungen, die Milchstraße so einzufangen, dass sie fast der Form des Bergkamms entspricht. Der helle Stern oben links im Bild ist Wega im kleinen Sternbild Leier (lat. Lyra), einer der hellsten Sterne am Nachthimmel. Da die Wega ein weißer Stern ist, verwenden Astronom*innen sie als Standardstern zur Definition der Farbskala. Sie ist mit einer Entfernung von nur 25 Lichtjahren auch ein relativ naher Stern und hat einen vergleichsweise einfachen Namen. Deshalb taucht sie häufig in moderner Science Fiction auf, zum Beispiel in Carl Sagans berühmtem Roman "Contact", der 1997 mit Jodie Foster in der Rolle der Radioastronomin Ellie Arroway verfilmt wurde. Der helle Stern unterhalb der Milchstraße in der linken Bildhälfte ist Altair im Sternbild Adler (lat. Aquila), ebenfalls einer der hellsten Sterne am Nachthimmel. Zusammen mit Deneb - einem Stern im Sternbild Schwan (lat. Cygnus), der auf diesem Bild nicht zu sehen ist - bilden Altair und Wega das Sommerdreieck, ein charakteristischer Asterismus auf der Nordhalbkugel, wo sich auch diese Teleskope befinden. Auf der rechten Seite des Bildes befindet sich das Sternbild Skorpion (lat. Scorpius), das leicht an seinem hellsten Stern Antares, dem rötlichen Stern im Herzen des Skorpions, zu erkennen ist. Darunter befinden sich der gesamte Körper und der Schwanz des Skorpions, darüber wird der Kopf des Skorpions durch drei helle bläuliche Sterne dargestellt. Unterhalb des Schwanzes und oberhalb des Horizonts ist das Sternbild Altar (lat. Ara) halb sichtbar, aber wie alle Sterne des Schützen (lat. Sagittarius) in der Milchstraße und die viel schwächeren des Herkules und des Schlangenträgers (lat. Ophiuchus) darüber, sind diese Sternbilder auf einem Foto voller Sterne wie diesem schwieriger zu erkennen. Der Kopf des Schlangenträgers ist der relativ helle Stern in der Mitte zwischen Wega und Antares. Abgesehen von der enormen Größe dieses Sternbilds ist es auch deshalb wichtig, weil es das dreizehnte Sternbild des Tierkreises ist und sich die Sonne etwa drei Wochen darin aufhält, nachdem sie nur fünf Tage im Skorpion verbracht hat. Außerdem ist der Schlangenträger das Vorbild für den mythologischen besten Arzt der Welt, der im Griechischen Asklepios und im Lateinischen Äskulap genannt wird. Das Sternbild würdigt alle Menschen, die in medizinischen Berufen arbeiten, einschließlich Krankenpfleger*innen, Apotheker*innen und Ärzt*innen.
Bildnachweis: Curd-Christian Tengeler/IAU OAU

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Die Milchstraße über einer wolkenverhangenen Landschaft. Auf der linken Seite des Bildes ist ein Dreieck aus hellen Objekten.

Äquatoriale Milchstraße

Bildunterschriften: Lobende Erwähnung im IAU OAE Astrofoto-Wettbewerb 2022, Kategorie Weitwinkelaufnahmen von Himmelsmustern. Dieses Bild wurde im März 2016 im Bromo-Tengger-Semeru-Nationalpark auf der Insel Java in Indonesien aufgenommen und zeigt Regionen der südlichen Milchstraße und am linken Bildrand die beiden Planeten Mars und Saturn. Mars erscheint orange und ähnelt in seiner Farbe dem Stern Antares, dessen griechischer Name – Gegen-Mars – darauf verweist. Saturn ist etwas schwächer als Mars, aber deutlich sichtbar zwischen den Sternen des Schlangenträgers (lat. Ophiuchus) oberhalb des Pfeifennebels und bildet mit Mars und Antares ein gleichschenkliges Dreieck. Mars ist der obere helle Punkt und Saturn befindet sich senkrecht darunter. Beide Planeten sind mit bloßem Auge sichtbar und haben in vielen Kulturen der Welt eine große Bedeutung. In der römischen Mythologie ist Mars der Gott des Krieges und der Fruchtbarkeit und Saturn der Gott der Aussaat und des Ackerbaus. Sein griechisches Pendant, der Gott Kronos, gilt zusätzlich als Herr der Vollendung. Die australischen Ureinwohner, darunter die Kamilaroi und die Wailan, assoziieren Saturn mit "wunygal", einem kleinen Vogel. Das Volk der Anmatyerre in der Zentralwüste nennt Mars Iherm-penh (etwas, das in Flammen aufgeht), während das Volk der Kokatha in der westlichen Wüste Mars und den Stern Antares mit dem schwarzen Rotschwanz-Rabenkakadu (Kogolongo) assoziiert. In der Mitte des Bildes sind die bekanntesten Sternbilder des Südhimmels deutlich zu erkennen: das Kreuz des Südens (lat. Crux), die Zeigersterne alpha und beta Centauri, der dunkle Kohlensack und der rötliche Carinanebel, der mit bloßem Auge nicht sichtbar, aber auf modernen Himmelsaufnahmen deutlich zu sehen ist. Im 19. Jahrhundert war der Stern eta Carinae für einige Zeit der zweithellste Stern am Himmel, aber da seine Helligkeit unregelmäßig schwankt, war er in den letzten Jahrzehnten kaum noch zu erkennen, und seine künftige Sichtbarkeit ist unvorhersehbar. Das südliche Dreieck (lat. Triangulum Australe) befindet sich zwischen den Zeigersternen und dem Skorpion, und im Sternbild Zentaur (lat. Centaurus) ist der helle Kugelsternhaufen omega Centauri deutlich zu erkennen. Er galt seit der Antike als "nebeliger Stern" und war daher mindestens 2000 Jahre lang in Sternkatalogen verzeichnet. Erst im letzten Jahrhundert entdeckten Astronom*innen, dass sich Kugelsternhaufen im Halo unserer Galaxie befinden und dass dieser aus etwa 10 Millionen Sternen besteht. Die dunklen Regionen in der Milchstraße, bei denen es sich um kühle, dichte Wolken aus Staub und Gas handelt, bilden den Kopf und den Körper des Himmelsemu Tchingal. Zusammen mit dem Kreuz des Südens und den Zeigersternen tauchen sie in den Traumzeitgeschichten vieler australischer Ureinwohner auf. Eine Geschichte, die mit den Djab Wurrung und den Jardwadjali in Verbindung gebracht wird, ist Teil einer Traumzeitgeschichte, in der es um Tchingal, die Bram-Bram-Bult-Brüder (die Zeigersterne), ihre Mutter Druk (delta Crucis) und den Jäger Bunya geht, der in ein Opossum (Gacrux, der rote Stern an der Spitze des Kreuz des Südens) verwandelt wird.
Bildnachweis: Giorgia Hofer/IAU OAE

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Der helle Mond beleuchtet einen Strand. Drei helle Planeten bilden eine Linie zum Horizont links unterhalb des Mondes.

Die Sterne und das Meer gemeinsam bewachen

Bildunterschriften: Auszeichnung beim IAU OAE Astrofoto-Wettbewerb 2022, Kategorie Weitwinkelaufnahmen von Himmelsmustern. Die Komposition dieses Bildes fällt ins Auge: In der Ferne scheint eine Bergkette die Struktur der Milchstraße am Himmel darüber widerzuspiegeln. Die kräftigen, tageslichtähnlichen Farben der Landschaft werden durch den Mond erzeugt, die helle Lichtquelle am oberen Bildrand. Dieses im Februar 2019 in Kinabalu in Malaysia aufgenommene Bild zeigt die Ausrichtung der Planeten und des Mondes entlang der Ekliptik, also der Ebene, in der alle Planeten die Sonne umkreisen. Während die Ekliptik die Zentrallinie des Tierkreises darstellt, befinden sich die Tierkreissternbilder in einem Bereich von etwa fünf bis zehn Grad auf beiden Seiten der Ekliptik. Vom Horizont beginnend Richtung oberer Bildmitte sind die Planeten Venus, Saturn und Jupiter aufgereiht. Die Planeten haben für die Menschen auf der ganzen Welt eine unterschiedliche kulturelle Bedeutung und sind tief in die sozialen, religiösen und praktischen Aspekte des Lebens eingebettet. In den Wardaman-Traditionen der australischen Ureinwohner zum Beispiel werden die Planeten mit den Geistern der Ahnen in Verbindung gebracht, die die Himmelsstraße (die Ekliptik) durchwandern. Das Erscheinen und Verschwinden der Planeten am Himmel wird mit verschiedenen Zeremonien in Verbindung gebracht. Wenn zum Beispiel die Venus als "Morgenstern" erscheint, nachdem sie zuvor der "Abendstern" war, markiert dies die Banumbirr-Zeremonie des Yolnu-Volkes im Arnhemland in Australien. Das Bild zeigt auch die Sternbilder Skorpion (lat. Scorpius), Adler (lat. Aquila), Wolf (lat. Lupus) und das Südliche Dreieck (lat. Triangulum Australe), den Asterismus der Teekanne und die beiden Zeigersterne alpha und beta Centauri. Die Sternbilder, Asterismen und einzelne Sterne darin haben in vielen verschiedenen Kulturen eine Bedeutung. Da Malaysia in der Nähe des Äquators liegt, gibt es sowohl Verbindungen zum Norden als auch zum Süden, und fast der gesamte Himmel ist im Laufe des Jahres sichtbar. Der Stern Antares wird vom Volk der Kokatha in der westlichen Wüste als Kogolongo, der Rotschwanz-Rabenkakadu, gesehen, während die Boorong ihn als Djuit bezeichnen, den Singsittich. Die beiden Sterne, die den Stachel des Skorpions bilden (Shaula und Lesath), werden als Karik Karik betrachtet, der Graubartfalke.
Bildnachweis: Likai Lin/IAU OAU

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Das diffuse Leuchten der Milchstraße als Bogen mit dunklen Flecken über einer Gebirgskette, die aus den Wolken hervorschaut.

Das Band der Milchstraße über La Palma

Bildunterschriften: Auszeichnung beim IAU OAE Astrofoto-Wettbewerb 2022, Kategorie Weitwinkelaufnahmen von Himmelsmustern. Dieses Bild, das das majestätische Band der Milchstraße und eine Reihe von kulturell bedeutsamen Mustern am Himmel zeigt, wurde im Mai 2022 aus großer Höhe vom Observatorium auf dem Roque de los Muchachos auf der Kanareninsel La Palma aufgenommen, von dem aus man die tiefer liegenden Wolken sehen kann. Zu den markanten Sternbildern gehören Skorpion (lat. Scorpius), Schütze (lat. Sagittarius), Leier (lat. Lyra), Schwan (lat. Cygnus), Adler (lat. Aquila), sowie die Asterismen des Sommerdreiecks und der Teekanne. Da die Kanarischen Inseln einst ein Ausgangspunkt für die europäischen Seefahrer waren, um die Welt zu erkunden, nutzen wir diesen Ort, um auf die vielen einheimischen Kulturen hinzuweisen, denen sie begegneten. Vor allem die dunklen Strukturen innerhalb des Bandes der Milchstraße sind für viele indigene Kulturen auf der ganzen Welt von Bedeutung. Bei diesen Mustern handelt es sich in Wirklichkeit um dichte, kühle Gas- und Staubwolken, die das Licht der Sterne dahinter verdunkeln. Indigene Völker sehen darin Höhlen, Wasserwege und verschiedene andere Muster, die mit den dunklen Regionen der Milchstraße verbunden sind. Die Sternbilder und Muster haben für die verschiedenen Völker verschiedene kulturelle Bedeutungen und werden unterschiedlich interpretiert. So wird das Sternbild Skorpion von den Polynesiern als der Fischhaken des Halbgottes Maui bezeichnet. Das Volk der Yolnu im Arnhemland assoziiert den Skorpion hingegen mit einem Krokodil namens Ingalpir. Einige australische Ureinwohner assoziieren Geschichten mit einzelnen Sternen innerhalb des Skorpions, vor allem mit Antares, dem orange-roten Stern oben rechts im Bild über dem Band der Milchstraße. Neben dem Skorpion und über dem hellen Zentrum der Milchstraße befindet sich eine auffällige Dunkelwolke, die von modernen Astrofotograf*innen als Pfeifennebel bezeichnet wird. Der Rauch dieser Pfeife steigt bis zum Stern rho Ophiuchi auf. Diese und alle anderen Dunkelwolken in der Milchstraße bilden für einige Stämme das Rückgrat des Himmels und für die südafrikanischen Zulu ein Tier mit schwarz-weißer Haut. Auch die Benennung der hellen Sterne hat kulturübergreifende Wurzeln. Vega (der helle blaue Stern am oberen Bildrand) zum Beispiel leitet sich vom Arabischen waqi, von al-nasr al-waqi, dem Adler, der sich hinunterwirft (um zu jagen). Dies steht im Gegensatz zum fliegenden Adler, Altair, was ebenfalls aus dem Arabischen stammt. Antares ist ein griechisches Wort und bedeutet "der, der dem Mars ähnlich ist", was sich auf seine Farbe bezieht. Der Sternname Shaula im Stachel des Skorpions ist eine moderne Version des babylonischen oder sogar sumerischen Sternnamens.
Bildnachweis: Amirreza Kamkar/IAU OAU

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Die Milchstraße über einem Gebäude auf einem Berggipfel. Ihr diffuses Leuchten wird von dunklen Flecken unterbrochen

Der Mond und das Band der Milchstraße über der Goldenen Halle

Bildunterschriften: Auszeichnung beim IAU OAE Astrofoto-Wettbewerb 2022, Kategorie Weitwinkelaufnahmen von Himmelsmustern. Dieses Bild wurde im April 2021 vom Gipfel des Laojun-Berges in China aufgenommen und zeigt einen Panoramablick auf die Milchstraße über der Goldenen Halle, die "Yuhuangding" genannt wird und ein Symbol für Reichtum ist. In China wird die Milchstraße als ein riesiger Strom betrachtet, wie einer der großen Flüsse. Sie trennt den Kuhhirten (Altair) und seine geliebte Weberin (Vega) und hat eine Himmelsfurt in der nördlichen Dunkelwolke im modernen Sternbild Schwan (lat. Cygnus). Die Milchstraße erscheint als unregelmäßiger, weißlicher Bogen, da wir sie nicht in einzelne Sterne auflösen können, sondern nur die Summe ihres Lichts sehen. Die Milchstraße ist eine Scheibengalaxie und das Sonnensystem befindet sich in einem ihrer Spiralarme. Wir sehen sie also von innen heraus, was ihr die Form eines Bandes an unserem Himmel verleiht. Sie wird mit den Religionen und Mythologien verschiedener Kulturen in Verbindung gebracht. Der moderne Begriff Milchstraße stammt aus der griechischen Folklore und steht für die Milch, die die Göttin Hera am Himmel verteilte, als sie den jungen Herakles unfreiwillig stillte. Der Sohn des Zeus und einer sterblichen Frau wurde neben sie gelegt, während sie schlief, aber durch sein starkes Saugen wachte Hera auf und stellte fest, dass sie ein unbekanntes Kind stillte und stieß es sofort weg. Griechische Philosophen wie Plato hielten das funkelnde Band am Himmel für die Spuren eines früheren Sonnenlaufs. In der Mythologie der südamerikanischen Tupi-Guarani steht die Milchstraße für den "Pfad des Tapirs". Für einige australische Aborigine-Völker hatten die dunklen Wolken die Form eines Emus, wenn sie hoch am Himmel standen, und von Krokodilen, wenn sie tief am Horizont standen. In vielen Kulturen des südlichen Afrikas, Südamerikas und Australiens galt er als ein Weg zum oder vom Himmel. Am rechten Bildrand erkennen wir das moderne Sternbild Skorpion mit dem auffälligsten Antares, dem rötlichen Stern knapp oberhalb der Milchstraße. Der hellste Punkt unterhalb der Bildmitte ist der aufgehende Mond mit Jupiter daneben. Einige Sternbilder sind auf diesem Bild zu erkennen, darunter die Südliche Krone (lat. Corona Australis), ein schwaches, bogenförmiges Sternbild unten rechts. Direkt über der Südlichen Krone liegt der Asterismus in Form einer Teekanne, der Teil des Sternbilds Schütze (lat. Sagittarius) ist. Da das Sternbild Schütze in der Nähe des Zentrums der Milchstraße liegt, finden sich innerhalb seiner Grenzen viele Strukturen wie Sternentstehungsgebiete, Kugelsternhaufen und planetarische Nebel. Im Sternbild Schütze befindet sich auch ein supermassereiches Schwarzes Loch, das vier Millionen Mal so massereich wie unsere Sonne ist. Auf der linken Seite des Milchstraßenbandes befindet sich der helle Stern Deneb im Sternbild Schwan (lat. Cygnus), durch den die Milchstraße verläuft, was dazu führt, dass sich in diesem Sternbild eine Vielzahl von Sternhaufen befindet.
Bildnachweis: Likai Lin/IAU OAU

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Das geschwungene Band der Milchstraße über einer Seenlandschaft wird links von einem großen dunklen Streifen halbiert.

Die Milchstraße über Anglers Reach

Bildunterschriften: Auszeichnung beim IAU OAE Astrofoto-Wettbewerb 2022, Kategorie Weitwinkelaufnahmen von Himmelsmustern Die Milchstraße und mehrere astronomische Objekte sind auf diesem Bild zu sehen, das im April 2022 von der Südhalbkugel der Erde aus in Anglers Reach in Australien aufgenommen wurde. Links unten sehen wir das Sternbild Skorpion mit seinem hellsten Stern Antares, der rötliche Fleck direkt über dem Milchstraßenbogen. Einige markante, aber kleine südliche Sternbilder sind ebenfalls sichtbar: Die dominierenden hellen Sterne mittig links in der Milchstraße sind die vier hellen Sterne des Kreuz des Südens (lat. Crux) und links davon die beiden Zeigersterne alpha und beta Centauri. Das Kreuz des Südens zeigt in Richtung des südlichen Himmelspols, der nicht durch einen hellen Stern gekennzeichnet ist, während die Zeigersterne zum Kreuz zeigen. Dadurch kann man es vom Asterismus des Falschen Kreuzes im Sternbild Argo unterscheiden. Das Kreuz des Südens ist auf den Nationalflaggen von Australien, Brasilien, Neuseeland, Papua-Neuguinea und Samoa dargestellt. Da es in den hellsten Teilen der Milchstraße liegt, ist die dunkle Wolke des bekannten Kohlensacknebels neben den hellen Sternen deutlich zu sehen. In den Kulturen der Ureinwohner Südamerikas, Südafrikas und Australiens bildet er eines der aus Dunkelwolken bestehenden Sternbilder. Das riesige australische Dunkelwolken-Sternbild des Emu befindet sich auf diesem Bild fast vollständig über dem Horizont und erstreckt sich von seinem Kopf im Kohlensack bis zum Horizont. In der griechischen Antike gehörten die Sterne des Kreuz des Südens mit zum Sternbild Centaurus, einem Mischwesen mit menschlichem Oberkörper und Kopf, die mit einem einem Pferdekörper mit vier Beinen verbunden waren. Der griechische Zentaur stellt Chiron dar, den weisen Lehrer aller griechischen Helden. Sein hellster Stern ist Rigil Kentaurus (alpha Centauri), der Vorderhuf des Zentauren. Direkt darunter befindet sich das kleine Sternbild Triangulum Australe. Das Dreifachsternsystem von alpha Centauri ist der nächste stellare Nachbar unserer Sonne. Entlang der Milchstraße mittig rechts finden wir das große Sternbild des Schiffs Argo. Das kleinere antike Sternbild Argo wurde um 1600 von holländischen Seefahrern erweitert, und die Anzahl der Sterne in diesem Sternbild war dann so groß, dass der französische Mathematiker Lacaille im 18. Jahrhundert in seinem Sternkatalog Untertitel für Argo einführen musste. Dabei erfand er die Sternbilder Puppis, Carina und Vela. In Carina, dem Schiffskiel, zeigt diese rötliche Aufnahme deutlich den Carina-Nebel. Am rechten Bildrand befindet sich Sirius, der hellste Stern des Nachthimmels, während Canopus, der zweithellste Stern, als das Ruder des Schiffs Argo den Bereich unter dem Bogen der Milchstraße dominiert. Ebenfalls unterhalb des Milchstraßenbogens befinden sich die Große und die Kleine Magellansche Wolke, die kleine Begleitgalaxien unserer Milchstraße sind.
Bildnachweis: Lucy Yunxi Hu/IAU OAU

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Der helle Mond spiegelt sich im Wasser. Das diffuse Licht und die dunklen Flecken der Milchstraße dominieren das Bild rechts.

Lyriden-Sternschnuppe im See

Bildunterschriften: Auszeichnung beim IAU OAE Astrofoto-Wettbewerb 2022, Kategorie Weitwinkelaufnahmen von Himmelsmustern. Dieses Bild wurde in den frühen Morgenstunden des 24. April 2022 aufgenommen und zeigt den Himmel über der Provinz Yunnan in China zusammen mit seiner Spiegelung im Nian-See. Auf der rechten Seite ist die Milchstraße zu sehen, während auf der linken Seite weißliche irdische Wolken auftauchen. Eine Lyriden-Sternschnuppe überquert den Himmel entlang der Milchstraße, sein Schweif zeigt zurück zum Radianten des Meteorstroms im Sternbild Leier, der außerhalb des Bildes über dem oberen Bildrand liegt. Die natürlichen Farben des Meteors sind beeindruckend deutlich. Auch einige Sternbilder sind sichtbar. In der oberen linken Ecke können wir das kleine Sternbild des Delphins (lat. Delphinus) erkennen, in dem die fünf hellsten Sterne die Sterngruppe bilden. Diese Sterngruppe bildet den Kopfteil des größeren griechischen Sternbilds Delphin. Es gilt seit der römischen Zeit als Delphin, als Ptolemäus das neue Sternbild des Füllens (lat. Equuleus) im südlichen Teil der ursprünglichen Figur erdachte. Im mittelalterlichen China galt diese Sterngruppe als der Gute und der Faule Kürbis, wobei der gute durch die hellere Raute an der Spitze und der faule durch die schwachen Sterne im Schwanz des römischen Delphins gebildet wurde. Der helle Stern rechts vom Delphin und am oberen Bildrand ist Altair, der hellste Stern im Sternbild Adler (lat. Aquila). In der chinesischen Himmelskunde bildet Altair zusammen mit einigen angrenzenden Gebieten das Sternbild der Trommel am Fluss. In der chinesischen Folklore steht der helle Stern jedoch für einen Jungen, der in ein Mädchen verliebt ist, das durch den hellen Stern Vega (in der Leier) auf der anderen Seite eines riesigen Himmelsflusses (der Milchstraße) dargestellt wird. Vega ist auf diesem Bild nicht zu sehen, aber der Lyridenmeteor erscheint uns wie eine Träne des unglücklichen Mädchens, das seinen Geliebten nicht erreichen kann. Rechts oben im Bild leuchtet das Sternbild Skorpion (lat. Scorpius) mit seinem hellen, rötlichen Stern Antares. Zusammen mit einigen seiner Nachbarsterne wurde es in China als Sternbild des Herzens betrachtet, das auch zu den Mondhäusern gehörte. Im alten China galt er als das Herz des Blauen Drachen, dem Supersternbild des Frühlings. Skorpion und Schütze (lat. Sagittarius), in der Mitte des Bildes, enthalten die hellsten Sternwolken der Milchstraße: das galaktische Zentrum, das auch deutlich sichtbare Dunkelwolken vor den hellen Bereichen aufweist. Es gibt kein klassisches griechisch-römisches Sternbild zwischen Adler und Skorpion, aber im 17. Jahrhundert nannten zwei polnische Astronom*innen, das Ehepaar Jan und Elizabeta Hevelius, dieses Gebiet der hellen Wolken in der Milchstraße den Schild (lat. Scutum), in Erinnerung an einen polnischen König. In China hingegen wurde dieser Bereich direkt außerhalb des Supersternbilds (oder des himmlischen Geländes) des himmlischen Marktplatzes als Darstellung der Marktbeamten angesehen.
Bildnachweis: Jianfeng Dai/IAU OAE

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Related Diagrams


Libra appears as a triangle pointing north (up) with two lines hanging down. It is bisected by the ecliptic running ESE-WNW

Libra Constellation Map

Bildunterschriften: The constellation Libra along with its bright stars and surrounding constellations. Libra is surrounded by (going clockwise from the top) Serpens Caput, Virgo, Hydra, Centaurus, Lupus, Scorpius and Ophiuchus. Libra lies on the ecliptic (shown here as a blue line), this is the path the Sun appears to take across the sky over the course of a year. The Sun is in Libra from late October to late November. The other planets of the Solar System can often be found in Libra. Libra lies just south of the celestial equator and is thus visible at some time in all but the most arctic regions. Libra is most visible in the evenings in the northern hemisphere late spring/early summer and southern hemisphere late autumn/early winter. The y-axis of this diagram is in degrees of declination and with north as up and the x-axis is in hours of right ascension with east to the left. The sizes of the stars marked here relate to the star's apparent magnitude, a measure of its apparent brightness. The larger dots represent brighter stars. The Greek letters mark the brightest stars in the constellation. These are ranked by brightness with the brightest star being labeled alpha, the second brightest beta, etc., although this ordering is not always followed exactly. The dotted boundary lines mark the IAU's boundaries of the constellations and the solid green lines mark one of the common forms used to represent the figures of the constellations. Neither the constellation boundaries, nor the lines joining the stars appear on the sky.
Bildnachweis: Adapted by the IAU Office of Astronomy for Education from the original by IAU/Sky & Telescope

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Scorpius appears as a letter T joined to a letter J. The ecliptic runs ESE to WNW and clips one arm of the T

Scorpius Constellation Map

Bildunterschriften: The constellation Scorpius (often commonly called Scorpio) along with its bright stars and surrounding constellations. Scorpius is surrounded by (going clockwise from the top) Ophiuchus, Serpens Caput, Libra, Lupus, Norma, Ara, Corona Australis and Sagittarius. Scorpius’s brightest star Antares appears in the heart of the constellation with the famous tail of Scoprius in the south-east (lower left). Scorpius lies on the ecliptic (shown here as a blue line), this is the path the Sun appears to take across the sky over the course of a year. The Sun only spends a short amount of time in late November in Scorpius. The other planets of the Solar System can often be found in Scorpius. Scorpius lies south of the celestial equator. The whole constellation is not visible from the most arctic regions of the world with parts of Scorpius obscured for observers in northern parts of Asia, Europe and North America. Scorpius is most visible in the evenings in the northern hemisphere summer and southern hemisphere winter. The yellow circles mark the positions of the open clusters M6, M7 & NGC 6231 while the yellow circles with plus signs superimposed on them mark the globular clusters M4 and M80. The y-axis of this diagram is in degrees of declination and with north as up and the x-axis is in hours of right ascension with east to the left. The sizes of the stars marked here relate to the star's apparent magnitude, a measure of its apparent brightness. The larger dots represent brighter stars. The Greek letters mark the brightest stars in the constellation. These are ranked by brightness with the brightest star being labeled alpha, the second brightest beta, etc., although this ordering is not always followed exactly. The circle around Antares indicates that it is a variable star. The dotted boundary lines mark the IAU's boundaries of the constellations and the solid green lines mark one of the common forms used to represent the figures of the constellations. Neither the constellation boundaries, nor the lines joining the stars appear on the sky. The blue line marks the ecliptic, the path the Sun appears to travel across the sky over the course of one year.
Bildnachweis: Adapted by the IAU Office of Astronomy for Education from the original by IAU/Sky & Telescope

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Sagittarius is shaped like a teapot pouring tea south west. The ecliptic runs WSW to ENE at the top of the constellation

Sagittarius Constellation Map

Bildunterschriften: The constellation Sagittarius along with its bright stars and surrounding constellations. Sagittarius is surrounded by (going clockwise from the top) Aquila, Scutum, Serpens Cauda, Ophiuchus, Scorpius, Corona Australis, Telescopium, Microscopium and Capricornus. The brighter stars in Sagittarius form a distinctive teapot shape. Sagittarius lies on the ecliptic (shown here as a blue line), this is the path the Sun appears to take across the sky over the course of a year. The Sun is in Sagittarius from mid December to mid January. The other planets of the Solar System can often be found in Sagittarius. Sagittarius lies south of the celestial equator. The famous teapot asterism is visible for all but the most arctic regions of the world but the most southerly parts of the constellation are not visible in northern parts of Asia, Europe and North America. Sagittarius is most visible in the evenings in the northern hemisphere summer and southern hemisphere winter. The supermassive black hole Sagittarius A* which lies at the center of our Milky Way Galaxy is sits on the western (here right-hand) edge of Sagittarius. Due to it covering an area at the center of our Galaxy, Sagittarius is home to many star clusters including open clusters (marked here with yellow circles) and globular clusters (marked here with yellow circles with + signs superimposed on them). Three nebulae are also marked here with green squares. The y-axis of this diagram is in degrees of declination and with north as up and the x-axis is in hours of right ascension with east to the left. The sizes of the stars marked here relate to the star's apparent magnitude, a measure of its apparent brightness. The larger dots represent brighter stars. The Greek letters mark the brightest stars in the constellation. These are ranked by brightness with the brightest star being labeled alpha, the second brightest beta, etc., although this ordering is not always followed exactly. The dotted boundary lines mark the IAU's boundaries of the constellations and the solid green lines mark one of the common forms used to represent the figures of the constellations. Neither the constellation boundaries, nor the lines joining the stars appear on the sky.
Bildnachweis: Adapted by the IAU Office of Astronomy for Education from the original by IAU/Sky & Telescope

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