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Glossarbegriffe: Zodiakallicht

Also known as Tierkreislicht

Description: Im Sonnensystem umkreisen Planeten und andere Körper die Sonne meist in der Ebene der Ekliptik. In unser kosmischen Nachbarschaft befindet sich der interplanetare Staub ebenfalls größtenteils in einer ringförmigen, dünnen Scheibe auf und nahe der Ekliptik. Ein Teil des Sonnenlichts wird von diesen interplanetaren Staubkörnchen auf der Ekliptik zur Erde reflektiert. Im Prinzip entsteht dadurch ein schwaches, leuchtendes Band am Nachthimmel entlang des Tierkreises - der Region am Nachthimmel nahe der Ekliptik. In der Praxis ist dieses Leuchten mit bloßem Auge nur im Osten kurz vor Sonnenaufgang oder im Westen kurz nach Sonnenuntergang, nur in Horizontnähe und nur von einem natürlich dunklen Beobachtungsort aus sichtbar. Dieser sichtbare Teil des Leuchtens ist das Zodiakallicht oder Tierkreislicht: ein diffus leuchtender Bereich, der die Form eines abgerundeten, länglichen Dreiecks hat und sich vom Horizont ein kurzes Stück entlang der Ekliptik erstreckt.

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Zugehörige Medien


Ein sanftes, diffuses Leuchten erstreckt sich keilförmig vom Horizont nach links oben

Zodiakallicht über dem GTC-Observatorium

Bildunterschriften: Auszeichnung beim IAU OAE Astrofoto-Wettbewerb 2022, Kategorie Weitwinkelaufnahmen von Himmelsmustern. Dieses Bild wurde im Mai 2022 von der Kanareninsel La Palma aus aufgenommen und zeigt das Zodiakallicht, drei prominente Sternbilder (Zwillinge, Krebs und Fuhrmann) sowie den Sternhaufen der Praesepe, der bei dunklem Himmel mit bloßem Auge als kleiner Nebelfleck erscheint. Das Zodiakallicht ist ein dreieckiges weißes Leuchten, das sich entlang der Ekliptik erstreckt und hier am westlichen Horizont kurz nach Sonnenuntergang zu sehen ist. Die Kanarischen Inseln wurden von den alten Griechen als das westlichste Land der bewohnten Welt angesehen. Der schwache Schimmer entlang des Tierkreises könnte den griechischen Philosophen Platon zu der Überlegung inspiriert haben, dass die Sonne eine Glitzer-Spur hinterlässt und dass die aktuelle Bahn der Sonne, die Ekliptik, nicht immer ihre Bahn war. Platon glaubte, dass die Milchstraße eine frühere Bahn der Sonne war und dass ihr helles Leuchten Funken des zurückgelassenen Sonnenglanzes sind. Heute wissen wir, dass diese beiden Himmelserscheinungen unterschiedliche Ursachen haben. Während das Zodiakallicht tatsächlich durch die Reflexion des Sonnenlichts an winzigen Staubteilchen in der Ekliptikebene entsteht, besteht die Milchstraße aus Milliarden von Sternen. Das Zodiakallicht ist ein glatter Lichtkegel vom Horizont aufwärts, während die Milchstraße den gesamten Himmel durchzieht und auch dunkle Wolken einschließt. Der Tierkreis wird von den australischen Ureinwohnern als Traumpfad bezeichnet, und das Zodiakallicht ist ein himmlisches Seil, das die Venus mit der Sonne verbindet. Die beiden hellen Sterne oben links im Bild sind Castor (der bläuliche Stern) und Pollux (der weißliche Stern), die zum Sternbild der Zwillinge (lat. Gemini) gehören. Die beiden hellen Sterne unten rechts auf dem Bild sind Menkalinan (der schwächere) und Capella (der hellere), die zum Sternbild Fuhrmann (lat. Auriga) gehören. Das Volk der Wergaia in West-Victoria in Australien sieht Castor und Pollux als Brüder, die in ihren Geschichten das Känguru Purra jagen. Dies hat zufällige Ähnlichkeiten mit der babylonischen Geschichte, in der sie als zwei starke Götter der Unterwelt gelten, die mit Waffen dargestellt werden. Der griechisch-römische Mythos von den Zwillingen beschreibt sie als zwei Brüder, die den ersten Seefahrer Jason auf seinen Fahrten mit dem Schiff Argo begleiteten. Ein ähnlicher Mythos existiert in den Blackfoot-Traditionen der First Nations in Kanada und den USA, wo sie als die beiden Brüder Ashes Chief und Struck-Behind gelten.
Bildnachweis: Amirreza Kamkar/IAU OAU

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