Glossarbegriffe: Akkretionsscheibe
Description: Wenn ein astrophysikalisches Objekt Materie anzieht, kann diese Materie nicht direkt auf das anziehende Objekt fallen - es sei denn, sie bewegt sich bereits direkt geradeaus in Richtung auf das anziehende Objekt. Tatsächlich sorgt die Drehimpulserhaltung dafür, dass die Komponente der Geschwindigkeit des angezogenen Objekts, die senkrecht zur Linie zwischen ihm und dem anziehenden Objekt ist, umso größer wird, je näher das angezogene Objekt dem anziehenden Objekt kommt.
Oft sammelt sich die einfallende Materie in einer wirbelnden Scheibe aus Gas und Staub um das anziehende Objekt: Das ist die sogenannte Akkretionsscheibe. Materie kann vom inneren Rand der Akkretionsscheibe auf das anziehende Objekt fallen. Handelt es sich beim Zentralobjekt um ein kompaktes Objekt (d.h. ein Objekt mit sehr hoher Dichte wie ein Neutronenstern), gewinnt Materie beim Fallen auf die Akkretionsscheibe sehr viel Energie. Diese Energie kann die Akkretionsscheibe auf Temperaturen von Hunderttausenden oder sogar Millionen Kelvin aufheizen. Die Akkretionsscheiben um die supermassereichen Schwarzen Löcher im Zentrum einiger Galaxien liefern die Energie für aktive galaktische Kerne (AGN). Diese extrem hellen Objekte können heller sein als alle Sterne in ihrer Heimatgalaxie zusammen.
Akkretionsscheiben sind in einer Vielzahl astrophysikalischer Situationen zu finden, z. B. um supermassereiche Schwarze Löcher, Sternüberreste, Gammastrahlenausbrüche oder Protosterne.
Zugehörige Glossarbegriffe:
- Aktiver Galaktischer Kern
- Schwarzes Loch
- Neutronenstern
- Protostern
- Kompakte Objekte
- Supermassereiches Schwarzes Loch
- Akkretion
- Gammastrahlenausbruch
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Term and definition status: The original definition of this term in English have been approved by a research astronomer and a teacher The translation of this term and its definition is still awaiting approval
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